Der Präsident des DRK-Kreisverbands bedankte sich in einer kurzen Ansprache bei Renate Kottke und Patrick Binder für die „perfekte Organisation“ des Seniorenausflugs. Zumal es seine erste Teilnahme am Seniorenausflug sei, meinte Steindorfner scherzend: „Ich bin zum Üben dabei.“ Er freute sich über die vielen Teilnehmenden. „Das zeigt die Verbundenheit zum DRK und zum Kollegium von früher nach so vielen Jahren der Tätigkeit.“ Während des Ausflugs tauschten die Senioren viele Erinnerungen an die vergangenen ehrenamtlichen Dienstjahre aus.
Mit dem Bus ging es zunächst zur DRK-Bergwacht des Zollernalbkreises nach Albstadt-Tailfingen. Dort gab es eine interessante Führung durch die im Jahr 2022 in Betrieb genommene neue Bergwachthütte, die „modernste Bergrettungswache in Baden-Württemberg“, wie der langjährige Bergwacht-Leiter Edwin Blessing stolz verkündete, nachdem er zur Einstimmung den Vorspann der Fernsehserie „Die Bergretter“ auf dem großen Bildschirm eingespielt hatte. Im Anschluss erklärten die Bergwacht-Mitarbeitenden in wechselnden Kleingruppen die Funktionen aller Fahrzeuge und Materialien. Die Bergwacht sei zuständig für die Rettung aus den Bergen und schwer begehbaren Hängen, die für den Rettungsdienst nicht zu erreichen sind. Auch wenn sich Fallschirmspringer in Bäumen verheddern, wie kürzlich einmal geschehen, ist die Bergwacht zur Stelle. „Wir schießen dann Sandsäckchen über einen Ast und klettern über ein Seil zum Patienten.“ Für die Rettung aus Schluchten steht ein Dreibein zur Verfügung. Gebirgs-Rettungstrage, Winden und Seile haben die Bergwacht-Mitarbeitenden stets in den Fahrzeugen dabei. Mit der Gebirgstrage kann der Patient auch mit einem Hubschrauber ausgeflogen werden.
Die DRK-Bergwacht, die für den gesamten Zollernalbkreis zuständig ist, kommt auf knapp 50 Einsätze pro Jahr. In der Bergwachthütte sind ein Arbeitsplatz und ein Notstromaggregat eingerichtet, damit das Team immer einsatzfähig ist.
Von Albstadt fuhren die DRK-Senioren weiter nach Haigerloch. „Man fühlt sich wie bei einem Großfamilien-Treffen, es gibt an allen Tischen gute Gespräche und es wird über die großartigen Erlebnisse aus den vergangenen Jahren gesprochen“, stellt Patrick Binder, Leitung Servicestelle Ehrenamt, nach dem gemeinsamen Mittagessen fest. Anschließend gab es die Möglichkeit, das Atomkeller-Museum oder die evangelische Abendmahlskirche zu besichtigen. Im Atomkeller-Museum ist unter anderem zu sehen, wie Wissenschaftler um Werner Heisenberg im Jahr 1945 mit Uranwürfeln an dieser Stelle ein Atomforschungsprogramm gestartet haben. Mit 664 Uranwürfeln mit je fünf Zentimetern Kantenlänge hatten die Wissenschaftler versucht, Neutronen in einem Reaktor zu vermehren, um eine nukleare Kettenreaktion zu erreichen. Heisenberg war nach Haigerloch in den Felsenkeller gekommen, nachdem sich die Luftangriffe auf Berlin ab 1943 häuften und die dortige Universität beschädigt worden war.
Nach der Führung durch das Atomkeller-Museum lud Bürgermeister Heiko Lebherz die Gruppe zu Kaffee und Kuchen ins Rathaus ein und verriet interessante Zahlen und Daten zur Gemeinde Haigerloch und zum DRK-Kreisverband Zollernalb e. V., dessen Vorsitzender er ist. Hierbei wurde sichtbar, welche Parallelen es zwischen den beiden Kreisverbänden gibt. Es wurde aber auch auf die Besonderheit der Bergwacht, aufgrund der geografischen Lage, aufmerksam gemacht.
„Das war ein hochinteressanter Ausflug“, stellt Michael Steindorfner fest. Auch der Austausch mit dem DRK-Kreisverband Zollernalb sei nützlich gewesen, um zu sehen, was andere machen. „Das hat gezeigt, dass wir auch einiges zu bieten haben“, nicht zuletzt im Bereich der Wohlfahrts- und Sozialarbeit sowie der Altenpflege. Der Präsident hat seinen Kollegen aus dem Zollernalbkreis spontan zum Gegenbesuch eingeladen.
Alle Teilnehmenden haben das Wiedersehen mit alten Bekannten und den schon traditionellen Seniorenausflug des DRK-Kreisverband Böblingen e. V. genossen.
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